Wenn Wertschätzung nur die Anderen trifft

Kannst du dich noch an meine letzte Mail erinnern? Ich weiß, sie ist lange her. In der Zwischenzeit ist allerdings sehr viel passiert. Ich habe die DSGVO – bis jetzt – überlebt und hatte furchtbare Angst, dass niemand sich zurückmelden würde und meinen Newsletter lesen möchte. Dem war nicht so und das ist ein ganz tolles Gefühl.

Und damit sind wir bereits beim Thema, warum nochmal hatte ich geglaubt, dass niemand meinen Newsletter lesen möchte? Ich dachte natürlich, dass ich nicht gut genug schreiben würde und sich niemand für die Themen, über die ich schreibe, interessiert. Diese typischen Selbstzweifel.

Diese kleinen Zweifler, die sich ständig in deinem Gehirn breit machen, wenn du es am wenigsten gebrauchen kannst. Oder manchmal, kommen sie auch, wenn jemand sich mit dir unterhält und du ein bestimmtes Wort hörst, dass dich sofort wieder zweifeln lässt. Ist dir schonmal aufgefallen, dass du manche Dinge als Kritik empfindest, die eigentlich gar nicht so gemeint waren? Da ist dieses eine Wort während einer Unterhaltung, bei dem du glaubst, dass es ein Hinweis darauf war, dass du deine Arbeit nicht gut gemacht hast? Oder manchmal verändert sich nur die Betonung eines Wortes und plötzlich fragst du dich, wie das jetzt gemeint war? Und das Beste kommt noch: Wahrscheinlich bist du danach noch sauer auf die Person, mit der du dich unterhalten hast, weil du dich fragst, was sie denn jetzt ihrer Meinung nach wieder zu kritisieren hat?

Kritik als Geschenk

1. Sollte es tatsächlich Kritik sein, nimm sie als Geschenk und suche dir das heraus, was du wirklich für dich verwerten kannst. Wo siehst du einen echten Anknüpfungspunkt, um dich weiterzuentwickeln oder besser zu werden? Mache dir bewusst, dass Kritik absolut subjektiv ist. Es ist in Ordnung, wenn andere Menschen Dinge nicht so sehen wie du. Es ist vollkommen okay, aber kein Grund sich stundenlang damit auseinanderzusetzen. Stell dir mal vor alle würden Donald Trump lieben. Unvorstellbar, oder? Akzeptiere einfach das andere Menschen anders empfinden.

Die Welt ist so, wie wir sie sehen

2. Ist dir bewusst, dass uns bestimmte Dinge nur treffen können, weil sozusagen die Haustür offen steht und die Zweifel direkt vom Flur ins Wohnzimmer durchlaufen können, um es sich direkt auf deinem Sofa bequem zu machen? Was ich damit sagen möchte ist: Wenn wir uns verletzt fühlen, dann nur weil wir es zulassen, dann nur weil wir genau diese Zweifel auch schon hatten. Die Welt ist so, wie wir sie machen und wie wir sie mit unseren eigenen Augen sehen. Zweifelst du selbst an dir, glaubst du auch das alle Anderen an dir zweifeln.

Deshalb lade ich dich zum Umdenken ein:

Sieh dich selbst mit all deinen Erfolgen. Mit dem, was du geschafft hast. Hast du schwierige Zeiten überstanden? Krisen gemeistert? Dich aus unglücklichen Beziehungen befreit? Hast du Trauer überwunden? Hast du bei einem Bewerbungsgespräch jemanden überezugt? Hast du dein eigenes Unternehmen gegründet?
Was hast du noch erreicht? Was hält dich jetzt noch davon ab, zu glauben, nicht gut genug zu sein? Hättest du vor 10 Jahren geglaubt, dass du heute soweit gekommen bist?

Es ist an der Zeit, dass du nicht nur anderen deine Wertschätzung zeigst, sondern am besten heute damit beginnst dich selbst wertzuschätzen. Sei nett zu dir selbst, denn zu anderen wärst du es wahrscheinlich auch.